Leben wie in Bullerbü...

#Homestory – Vierkanthof zu neuem Leben erweckt

zur Referenz

Eine junge Familie erweckte einen alten Vierkanthof mit viel Liebe zum Detail und Wertschätzung für Altes zu neuem Leben. Es entstand ein Wohntraum. Die Eigentümerin, die über ein besonderes Gespür für Interieur Design verfügt (@vonwertdesign), liebt Gegenstände mit Geschichte genauso, wie Designklassiker und schafft so einen gekonnten Mix aus Alt und Neu.

 

Liebe Annika, vielen Dank, dass du uns heute in dein wunderschönes Zuhause mitnimmst. Kannst du uns vorab ein bisschen von dir erzählen?

Ich bin 35 Jahre alt, verheiratet, Mutter von 3 Kindern. Ich beschäftige mich gerne mit schönen Dingen, wie Interieur Design, fotografieren, Gartenarbeit. Außerdem habe ich eine große Leidenschaft für Häuser – super modern oder super alt. Es gibt kein Haus, aus dem man nicht etwas machen kann. Ich liebe es, mich da reinzudenken, mir die Einrichtung oder den Umbau vorzustellen! Aktuell mache ich sogar gerade eine meiner großen Leidenschaften zum Beruf: die Inneneinrichtung (@vonwertdesign). Wem meine Einrichtung gefällt, kann sich also sehr gerne direkt an mich wenden.

 

Du wohnst mit deiner Familie auf einem alten Vierkanthof in der Nähe von Venlo nahe der holländischen Grenze. Wie seid ihr zu diesem Schmuckstück gekommen?

Der Hof ist aus dem Familienbesitz meines Mannes – er ist hier aufgewachsen und liebt die Freiheit in der Natur und die Abgeschiedenheit des Landlebens. 2015 stand dann die Entscheidung an: Elternhaus verkaufen, an dem viele schöne Erinnerungen hingen, oder zurück an den Niederrhein ziehen und selbst mit anpacken. Mit der Entscheidung für das Elternhaus war auch klar, es komplett zu sanieren und neu zu gestalten. Also genau mein Ding. Und so fiel mir die Entscheidung nicht schwer.

Wann seid ihr dann auf den Hof gezogen und wie habt ihr euer Projekt begonnen?

2016 sind wir in ein Nebengebäude auf dem Hof gezogen, um in der Nähe der Baustelle zu sein. Von 2016 – 2018 haben wir erst einmal die Umgestaltung der Scheune in eine Wohnung für meine Schwiegermutter umgesetzt. Nach ihrem Einzug konnten wir mit der eigentlichen Arbeit beginnen: der Sanierung des Haupthauses für uns selbst! Juhu! Der Zeitdruck war allerdings groß, Kind Nummer drei kündigte sich an und die provisorische Wohnung im Nebengebäude wurde zu klein. Deshalb haben wir Gas gegeben und die Renovierung innerhalb von einem Jahr geschafft!

 

Wie groß ist euer Zuhause und wie ist es aufgeteilt?

Ausgebaut sind derzeit 340 qm. Dazu kommen noch einmal 140 qm unterm Dach, die noch auf ihre Nutzung warten. Die ausgebauten 340 Quadratmeter verteilen sich auf 150 qm oben und 190 qm unten. Oben sind unsere Schlafräume. Also Elternschlafzimmer, drei Kinderzimmer, zwei Bäder und ein Ankleidezimmer. Unten im Erdgeschoss sind Küche, Esszimmer, Wohnzimmer etc., plus ein Anbau unterm Torbogen.

 

Wie alt ist euer Hof und in welchem Zustand habt ihr ihn übernommen?

Das Haupthaus ist von 1850, der Anbau von 1890. Der Zustand war schon sehr sanierungsbedürftig. Der Hof war zwar von meiner Schwiegermutter bewohnt, aber so richtig wurde nie etwas renoviert. Lediglich die Fenster wurden zwischendurch saniert und im 1. OG sind Eichendielen verlegt worden.

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Wie gestaltete sich die Renovierung?

Da war wirklich Einiges zu tun! Als wir begonnen haben, waren viele Zimmer ohne richtigen Boden. Die Fliesen im Erdgeschoss wurden früher direkt auf den Lehmboden verlegt, ohne Estrich oder Beton. Das mussten wir nachrüsten. Die Haustür aus Holz war total krumm. Aber weil uns viel am Original lag, haben wir sie aufwändig sanieren lassen. Alle Decken mussten raus und wurden neu aufgebaut. Unten und oben.

Am Grundriss selbst haben wir gar nicht viel verändert. Nur waren die Räume sehr dunkel und wir wollten es hell. Dafür wurde eine Wand zwischen Küche und Esszimmer zu zwei Dritteln geöffnet. Ansonsten haben wir es mit großen Flügeltüren gelöst. Wenn die Türen zu sind, sieht es aus wie früher. Geöffnet bekommt das Haus einen modernen, großzügigen Charakter und viel Licht.

Insgesamt musste im Erdgeschoss viel mehr gemacht werden. Küche, Decken und Böden. Die Küche musste verlegt werden. Die war nämlich früher an den Stall angeschlossen und ohne Fenster. Die alten Zementfliesen aus der Küche konnten wir retten und wiederverwenden.

 

Wenn man euer Haus betritt, fallen einem genau diese wunderschönen Flügeltüren direkt ins Auge. Was kannst du uns dazu erzählen?

Die haben auch ihre eigene Geschichte! Wir wussten, wir wollten etwas Besonderes. Wir sind in Duisburg, Krefeld und Düsseldorf herumgefahren und haben gesucht und gesucht und gesucht. – Dann, in einem Geschäft in Krefeld, in der hintersten Ecke, entdeckten wir eine Tür und einen Aufsteller mit Katalogen des Türenherstellers Brüchert + Kärner. Wir waren sofort begeistert. Das war genau das, was wir gesucht haben und endlich etwas Anderes als der sonstige Einheitsbrei. Schon allein die Haptik der Oberfläche und die Schwere der Tür sind uns gleich aufgefallen. Wir haben dann noch ein bisschen weiter recherchiert, aber, was Brüchert + Kärner anbietet, ist einfach das Schönste am Markt.

Optisch sollten die Türen zum Haus passen und den alten Glanz zurückholen. Deshalb haben wir uns für die Türserie »Denkmalschutz- und Villentüren« entschieden, mit Türdrückern aus Messing. Die harmonieren perfekt. Nur in der Küche haben wir uns für ein anderes Modell entschieden. Eigentlich liebe ich Landhausküchen. Aber um dem Hof auch einen modernen Touch zu geben und Kontrast zu schaffen, haben wir uns für eine puristische Küche entschieden. Das Problem war nur, dass wir auch eine Tür in der Küche haben. Und die Vorstellung, auch dort eine D+V- Tür mit Messingdrücker einzusetzen, konnten wir uns dann doch nicht vorstellen. Aber auch da hat Brüchert + Kärner eine Serie, die wunderbar passte. Die Serie »Look« ist sehr puristisch und kommt ganz ohne Türdrücker aus, man hat nur eine Griffleiste – so wie unsere Küche, die auch keine Griffe hat. Jetzt wirkt es, als ob die Tür mit der Küche geplant wurde. Wir werden sogar oft gefragt, ob wir die Tür vom Küchenstudio anfertigen haben lassen.

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Wie würdest du deinen Einrichtungsstil beschreiben?

Den schönsten Effekt gibt es, wenn man Extreme mixt, wie z. B. ein Plastikstuhl von Kartell vor einer klassischen Tür und im Hintergrund eine Vase mit Geschichte vom Trödelmarkt. Eins gibt dem Anderen den Rahmen und der Kontrast belebt. Am besten probiert man einfach aus und bricht auch mal alte Regeln.

 

Was macht für dich ein gemütliches Zuhause aus? Was ist unverzichtbar, damit du dich wohl fühlst?

Mir ist wichtig, dass die Einrichtung ästhetisch ist, Wärme ausstrahlt und mit Liebe gemacht ist. Und man muss sehen, dass auch gelebt wird. Kerzen, Blumen, Kinderspielsachen etc. gehören auf jeden Fall dazu. Was mir gar nicht gefällt ist, wenn es nur nach Showroom aussieht. Da fehlt mir einfach die Persönlichkeit.

 

Wer oder was inspiriert dich, wo sammelst du Ideen?

DIE eine Quelle gibt es nicht. Das kann alles sein. Ein schönes Geschäft, eine auffällige Einrichtung, eine besondere Fassade, eine ungewöhnliche Blumendeko. Geografisch betrachtet gibt es allerdings schon DIE eine Quelle: Holland inspiriert mich ganz besonders. Ich war als kleines Kind schon viel dort.

 

Hast du noch einen Geheimtipp für deine Region?

Den Ort BAARLO in Holland kann ich sehr empfehlen. Hier gibt es tolle Läden, Trödelmärkte und am Stadtrand tolle Antikhändler. Hier haben wir zum Beispiel eine alte Blausteinstufe gefunden, nach der wir schon länger für unseren Eingang gesucht hatten.

 

Was würdet ihr – wenn ihr nochmals beginnen würdet – anders machen in Bezug auf die Renovierung?

Nochmal sanieren? (Sie lacht!)  Ok, aber nur weil die Kinder jetzt größer sind. Aber in der Tat würden wir Manches anders angehen. Wir hatten z. B. überlegt, die Decke in der Küche und im Esszimmer zu verstärken, da darüber die Kinderzimmer liegen, haben uns aber aus Zeitgründen dagegen entschieden. Das fällt uns jetzt auf die Füße – wenn die Jungs oben toben, wackeln unten die Pendelleuchten. Unser Learning daraus: auf jeden Fall in die Materialien und Ausstattung, wie z. B. Fußboden, Decken, Türen investieren, die sich später nur schwer ändern lassen. Dann lieber bei der Einrichtung erst einmal etwas zurückhaltender sein.

Wie ist jetzt nach 2 Jahren der Status Quo an eurem Hof? Was steht noch an?

Aktuell stehen die Bäder an. Dann irgendwann noch der Dachboden. Irgendwas gibt es an einem alten Hof immer zu sanieren – das Scheunentor – die Fensterläden... wir hören lieber auf, mir fällt sonst noch viel mehr ein.

Interview | Carolin Droege

Verbaut wurde hier die Denkmalschutz- und Villentür D.04 (Programm Neu in alter Pracht) Profil 2 mit Zarge Z.02 und Sockel Z.02 in einer Höhe bis 2,485 m, sowie eine einzelne Look 2.1L (Programm cool und edel) mit Zarge duo 55 in der modernen Küche.